MEDIENMITTEILUNG / Bern, 24. November 2020 

Eine neue nationale Stimme im Gesundheitswesen: pro-salute.ch 

Das Schweizer Gesundheitswesen ist zu zwei Drittel durch die Krankenversicherungsprämien und Steuern der Bürgerinnen und Bürger finanziert. Einen weiteren Drittel der Kosten bezahlen letztere direkt aus dem eigenen Sack. Und trotzdem finden ihre Stimmen kaum Gehör. Um dies zu ändern, haben sechs Verbände, Vertreter der Patientinnen und Patienten sowie der Konsumentinnen und Konsumenten aus den drei Sprachregionen der Schweiz beschlossen, sich zusammen zu tun und pro-salute.ch zu gründen. 


Pro-salute.ch hat sich zum Ziel gesetzt, sich künftig als einflussreiche Instanz zur Meinungsbildung und Interessenvertretung, gegenüber den gut organisierten Leistungserbringern und Versicherern zu etablieren. Neben dem Ideen- und Gedankenaustausch wird die Koordination gemeinsamer gesundheitspolitischer Aktivitäten und die Mobilisierung der Prämienzahlerinnen und Prämienzahler, Patientinnen und Patienten sowie Konsumentinnen und Konsumenten im Zentrum der gemeinsamen Arbeiten stehen. Pro-salute.ch wird sich insbesondere für mehr Transparenz, Einfachheit und Vergleichbarkeit im Gesundheitswesen einsetzen.

Unterstützt durch die Schweizerischen Akademie der Medizinischen Wissenschaften (SAMW), trafen sich sechs Konsumenten- und Patientenorganisationen von nationaler Bedeutung mehrmals, um die Umrisse ihrer Zusammenarbeit zu skizzieren und die Statuten von pro-salute.ch zu verabschieden. Der neu geschaffene Verein wird präsidiert von Sophie Michaud Gigon, Nationalrätin und Geschäftsleiterin der Fédération romande des consommateurs (FRC). Er öffnet sich künftig für neue Mitglieder, welche das Ziel teilen, den Einfluss der Bevölkerung im Schweizer Gesundheitssystem zu stärken.

Gründungsmitglieder von pro-salute.ch 

–  ACSI Associazione consumatrici et consumatori della Svizzera italiana 

–  FRC Fédération romande des consommateurs 

–  DVSP Dachverband Schweizerischer Patientenstellen 

–  GELIKO Schweizerische Gesundheitsligen-Konferenz 

–  SKS Stiftung für Konsumentenschutz 

–  SPO Patientenschutz 


Darum braucht es die Stimme der Nutzer des Gesundheitswesens 

Das Schweizer Gesundheitssystem wird immer komplexer und die Kosten steigen weiter. Es zählt zahlreiche Akteure mit unterschiedlichen Aufgaben. Wir alle nehmen das Gesundheitswesen in unterschiedlichen Rollen in Anspruch: als Bürger und Steuerzahler, der mitbestimmt; als Patient, der eine Behandlung benötigt; als Versicherter, der das System mitfinanziert sowie als Konsument, dem der gesundheitliche Nutzen zahlreicher Produkte angepriesen wird. Über die Organisation des Gesundheitssystems entscheiden jedoch Behörden, Leistungserbringer und Versicherer, während der Nutzer, die Nutzerin nur selten an der Entscheidungsfindung beteiligt wird. Darum will der Verein pro- salute.ch den Einfluss und die Stimme der Patientinnen und Patienten, der Prämienzahlerinnen und Prämienzahler sowie der Konsumentinnen und Konsumenten stärken, indem er sie alle zusammenbringt. Ein erster Schritt dahin ist getan.

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